Die Arbeit befasst sich mit dem regionalisierten und sektorübergreifenden Steuerungsansatz von Regional Governance und der Einbeziehung der Forstwirtschaft als Politiksektor. Am Beispiel der integrierten ländlichen Entwicklung klärt sie einerseits die Frage nach forstwirtschaftlichen Potentialen in Regional Governance-Initiativen und analysiert andererseits allgemeine politische Kräfte, die Regional Governance bestimmen. Es wird gezeigt, dass im Rahmen von Regional Governance-Initiativen konventionelle und innovative Potentiale für die Forstwirtschaft bestehen. Diese können jedoch aufgrund unterschiedlicher Informationsstände, verschiedener Kapazitäten sowie unterschiedlicher Anreizwirkungen nicht von allen Akteursgruppen gleichermaßen realisiert werden. Die vorgefundenen politischen Determinanten von Regional Governance umfassen die Konkurrenz zwischen Regional Governance-Institutionen und demokratisch legitimierten Institutionen, die Strategie höherer politischer Ebenen zur Erlangung von Einfluss auf Regionalpolitik, sowie die Prägung von Regional Governance durch die Interessen von starken Akteuren und deren Koalitionen. In diesem Zusammenhang wird gezeigt, dass der sektorübergreifende Anspruch von Regional Governance aufgrund sektoraler Interessenlagen sowohl in der Formulierung als auch im regionalen Vollzug nicht erfüllt wird und sich lediglich punktuelle Integrationserfolge auf Projektebene erreichen lassen. Diese Ergebnisse lassen sich durch zweierlei Machtstrategien erklären: Einerseits das Bemühen übergeordneter politischer Ebenen, ihren Einfluss auf Regionalpolitik auszuweiten und andererseits die Strategie von konkurrierenden Politiksektoren, ihren Einflussbereich zu verteidigen bzw. zu Lasten anderer Sektoren auszudehnen.

Publikationstyp: Hochschulschrift

Sparte: Universitätsdrucke

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-941875-73-9 (Print)

URN: urn:nbn:de:gbv:7-isbn-978-3-941875-73-9-1