Der Einfluss des Menschen auf Waldbaumpopulationen weltweit, insbesondere in Mitteleuropa, hat sich bereits heute auf deren genetische Variation ausgewirkt. Genetische Information geht verloren, weil immer mehr Bäume von immer weniger Eltern abstammen. Einige Baumarten sind selten geworden oder in reproduktiv isolierte Populationen zerstückelt. Populationen anderer Arten wurden mit Vermehrungsgut gepflanzt, welches über ökologische Gradienten hinweg verschoben oder durch Introgression aus benachbarten Populationen ursprünglich allopatrischer Arten verändert wurde. Das Ausmaß genetischer Variation in Populationen und deren Differenzierung wird durch Parameter charakterisiert, die für die Planung von Maßnahmen der Erhaltung angemessen großer Genressourcen in situ oder ex situ unentbehrlich sind. Genetische Auswirkungen weithin angewandter forstlicher Maßnahmen einschließlich der Züchtung auf erwünschte Merkmale werden analysiert. Zum Schluss werden genetische Implikationen von Gesetzen betrachtet. In der Öffentlichkeit erfährt die Erhaltung genetischer Ressourcen derzeit leider noch wenig Aufmerksamkeit, obgleich sie das Fundament nachhaltigen Artenschutzes liefert.

Forstzeitung, Jg. 130, Heft 5 (2019), S. 35

Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen (SZF), Jg. 171, Heft 6 (2020), S. 363-364

Publikationstyp: Monographie

Sparte: Universitätsverlag

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-86395-362-1 (Print)

URN: urn:nbn:de:gbv:7-isbn-978-3-86395-362-1.1-2

Auf Seite 467 (unten) hat sich leider ein Fehler eingeschlichen. In dem hier verfügbaren Text wurde die dort genannte Empfehlung ins Gegenteil verkehrt: In der zitierten Veröffentlichung von Reif et al. (2010) heißt es ausdrücklich, bestimmte Programme sollten „weitergeführt werden“ ‒ nicht etwa „nicht weitergeführt werden.“

Richtig muss es heißen:
Die Schutz- und Nachzuchtprogramme für seltene Baum- und Straucharten, wie sie in manchen Bundesländern betrieben werden, sollten weitergeführt werden.