Diese Arbeit beschäftigt sich mit intertextuellen Theorien und untersucht Erzähltexte (von Wieland, Novalis, Chamisso, Storm, Andersen und Thomas Mann von der Aufklärung des 18. Jahrhunderts bis zur Klassischen Moderne des frühen 20. Jahrhunderts. Betrachtet werden neben den Märchenrequisiten auch die weniger auffälligen märchenhaften Textstrukturen, die eine Verknüpfung zwischen verschiedenen literarischen Gattungen (Novelle/Roman und Märchen) und eine Auseinandersetzung zwischen dem Märchenhaften und dem Fiktiv-Realistischen zeigen. Aufgezeigt werden soll die Beziehung zwischen dem Schreibverfahren der Märchenadaption und der literarischen Moderne – einer literarischen Moderne, die eine gesellschaftliche Moderne refl ektiert, welche durch ihre gesellschaftliche Ambivalenz und Pluralität gekennzeichnet ist (die Moderne als Makroepoche nach Anke Lohmeier und Dirk von Petersdorff). Die sechs Erzähltexte – Die Abentheuer des Don Sylvio von Rosalva, Die Lehrlinge zu Sais, Peter Schlemihls wundersame Geschichte, Der Schimmelreiter, Peer im Glück (als Exkurs und Ausblick in die zeitgenössische europäische Literatur) und Königliche Hoheit – gelten mit ihrer Vielfalt der Bedeutungsschichten als moderne Erzähltexte und stellen verschiedene Meilensteine in der Entwicklung des Moderne-Begriffes dar.
Publikationstyp: Hochschulschrift
Sparte: Universitätsverlag
Sprache: Deutsch