Sexualkriminalität steht seit jeher wie kaum eine andere Deliktgruppe im Fokus des öffentlichen Interesses. Insbesondere rückfällige Sexualstraftäter fachen regelmäßig die Debatte über den Umgang des Kriminaljustizsystems mit dieser Tätergruppe neu an. Glücklicherweise stellen schwerwiegende Sexualstraftaten seltene Ereignisse dar, was allerdings die empirische Erforschung der Sexualkriminalität erschwert. Diese Untersuchung leistet ihren Beitrag zu einem besseren Verständnis von Sexualstraftaten, indem auf Grundlage von Daten des Bundeszentralregisters die Empirie der Sexualkriminalität in Deutschland – Deliktstruktur, Täter, Sanktionierung, Legalbewährung und (in Ansätzen) kriminelle Karrieren – zumindest im Sinne einer justiziellen Realität der Sexualkriminalität umfassend dargestellt wird. Untersucht werden 9.430 Sexualstraftäter aus dem gesamten Bundesgebiet, die ausweislich des Bundeszentralregisters im Bezugsjahr zu einer ambulanten Sanktion verurteilt oder aus einer freiheitsentziehenden Maßnahme entlassen wurden. Die untersuchten Sexualstraftäter werden in Bezug auf ihre kriminelle Vorgeschichte und anschließende Legelbewährung innerhalb eines individuell berechneten Folgezeitraums von sechs Jahren betrachtet und mit Nichtsexualstraftätern verglichen.
Publikationstyp: Hochschulschrift
Sparte: Universitätsverlag
Sprache: Deutsch