Die Diskussion um die Sanktionierung von Verbänden hat zuletzt durch den Regierungsentwurf vom 16.6.2020 an Dynamik gewonnen. Der Entwurf sollte die Sanktionierung von Verbänden auf eine eigenständige gesetzliche Grundlage stellen, sie dem Legalitätsprinzip unterwerfen und das Instrumentarium zur Ahndung von Verbandstaten verbessern. Zugleich sollten Compliance-Maßnahmen gefördert und Anreize für interne Untersuchungen durch das Unternehmen geboten werden. Im Rahmen des kriminalwissenschaftlichen Kolloquiums an der Universität Göttingen wurden aus der Sicht von Praxis und Wissenschaft grundsätzliche Fragen des Entwurfs ebenso thematisiert wie konkrete Anwendungsprobleme. Auch wenn zum Zeitpunkt des Kolloquiums schon bekannt war, dass der Entwurf nicht mehr Gesetz werden würde, bleiben die aufgeworfenen Fragen im Rahmen der weiteren Bestrebungen um eine Neuregelung aktuell.
Kubiciel, Michael
Momsen, Carsten
Taschke, Jürgen
Ambos, Kai
Dölling, Matthias
Hirsch, Philipp-Alexander
Publikationstyp: Konferenzband
Sparte: Universitätsverlag
Sprache: Deutsch
Beiträge
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1. Vorwort (Seiten 3-4)
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2. Die Verbandssanktion im System der strafrechtlichen Haftung des Verbandes und seiner Akteure (Seiten 5-15)
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3. Der Regierungsentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft (Seiten 17-27)
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4. Das Verbandssanktionengesetz in der Diskussion: Ein Sanktionsinstrument eigener Art? (Seiten 29-61)
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5. Privatisierung der Strafverfolgung durch unternehmensinterne Untersuchungen und Whistleblower nach dem Scheitern des VerSanG-E (Seiten 63-90)
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6. Das geplante Verbandssanktionengesetz im anwaltlichen Universum – Beginn einer goldenen Ära? (Seiten 91-105)
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7. Extraterritorialer Geltungsbereich des (neuen) Verbandssanktionenrechts (Seiten 107-122)
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8. Diskussionsbericht (Seiten 123-136)