Das Ideal der „therapeutischen Partnerschaft“ zeichnet sich durch einen Konsens der Bewertungen über die Sinnhaftigkeit therapeutischer Optionen im Arzt-Patienten-Verhältnis aus. Die gesellschaftliche Lebenswirklichkeit offenbart jedoch einen Pluralismus moralischer Richtigkeitsvorstellungen und Gewissensüberzeugungen, häufig durch unterschiedliche kulturelle bzw. soziale Prägungen bedingt, nicht allein auf Seiten der Patientinnen und Patienten sowie ihrer Angehörigen, sondern ebenso auf Seiten der Behandelnden und der – unter Umständen konfessionell gebundenen – Einrichtungen. Das Recht steht dabei im explosiven Spannungsfeld zwischen der Forderung nach Standardisierung um der Versorgungssicherheit willen und der Anerkennung höchstpersönlicher Freiheit, gerade auch von Minderheiten.
Coors, Michael
Wallner, Jürgen
Weilert, A. Katarina
Neitzke, Gerald
Bobbert, Monika
Böhme, Hendrik
Publikationstyp: Sammelband
Sparte: Universitätsverlag
Sprache: Deutsch
Beiträge
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1. Thematische Einführung (Seiten 11-17)
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2. Kulturelle und moralische Diversität in der ethischen Reflexion (Seiten 19-30)
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3. Korporative „Gewissensfreiheit“ von Gesundheitseinrichtungen? (Seiten 31-56)
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4. Gewissensentscheidungen im medizinischen Kontext – eine verfassungsrechtliche Einordnung (Seiten 57-73)
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5. Die Indikation im Spannungsfeld von moralischer und kultureller Diversität (Seiten 75-87)
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6. Medizinische Versorgung von Menschen mit einer Behinderung – das Diskriminierungsverbot aus ethischer Sicht (Seiten 89-134)
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7. Gesundheitsversorgung zwischen sinnhafter Leistung und Achtung der individuellen Selbstbestimmung (Seiten 135-143)