Weshalb gelingt der soziale Aufstieg von »ganz unten«, obwohl zur Selbstdefinition moderner demokratisch-meritokratischer Gesellschaftssysteme gehörend, bis in die Gegenwart hinein so selten? Im Zentrum der Untersuchung stehen die Lebensgeschichten und Bildungserfahrungen von sozialen AufsteigerInnen aus bildungsfernen Herkunftsverhältnissen. Auf der Grundlage deutschsprachiger autobiografischer Quellentexte aus der Zeit vom 18. bis zum 21. Jahrhundert wird in einer vielschichtig vergleichenden Perspektive - insbesondere epochen-, sozialschicht- und geschlechterbezogen - sowohl nach den subjektiv empfundenen Entfaltungs- und Partizipationsmöglichkeiten dieser Ambitionierten als auch nach den objektiven gesellschaftlichen Chancenstrukturen gefragt. Ein zweiter Forschungsschwerpunkt liegt auf leiblich-sinnlichen Bildungskomponenten. Welche Bedeutung kommt dem Leib bzw. Körper für die Konstituierung dieser spezifischen Bildungs- und Lebensgeschichten zu? Die Analyse des autobiografischen Materials erfolgt mithilfe des Instrumentariums der sozialwissenschaftlichen Biografieforschung. Den theoretisch-konzeptionellen Ausgangspunkt bildet eine figurationssoziologische Zusammenführung der Zivilisationstheorie von Norbert Elias mit der praxeologischen Theorie von Pierre Bourdieu.

"Archiv für Sozialgeschichte (online)" Bd./Jg. 52, (2012)

Online Rezension

Publikationstyp: Hochschulschrift

Sparte: Universitätsverlag

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-938616-73-4 (Print)

URN: urn:nbn:de:gbv:7-isbn-978-3-938616-73-4-2

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