Die Debatte um Sozialkapital ist seit geraumer Zeit in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Mode. Schaut man sich Untersuchungen dazu an, so scheint Sozialkapital für nahezu alles gut zu sein: sei es die Erhöhung des persönlichen Wohlbefindens, die Revitalisierung benachteiligter Stadtquartiere oder die Stärkung der Volkswirtschaft im globalisierten Standortwettbewerb - je mehr Sozialkapital, desto besser! Doch gerade die behauptete enorme Wirkungsbreite sollte zu begrifflicher und theoretischer Wachsamkeit anhalten. Was dient Wissenschaftlern als Gegenstand ihrer Erkenntnisbemühungen, wenn von »Sozialkapital« die Rede ist? Diese Frage klingt banal, ist aber bisher nicht systematisch bearbeitet oder gar in befriedigendem Maße beantwortet worden, obwohl doch zahlreiche Beiträge zur Begriffsdebatte vorliegen. So ist zwar das Problem in den Sozialwissenschaften benannt, doch im Kontext des speziellen sozialwissenschaftlichen Reflexionsrahmens nicht eingelöst worden. Das vorliegende Buch nimmt die bisher vernachlässigte metasprachliche Perspektive ein. Es erhöht damit den wissenschaftlichen Reifegrades der »Sozialkapital«-Debatte und trägt zur Etablierung eines wohlfundierten Systems sozialwissenschaftlicher Begriffe bei. Es bringt Sozialkapital zur Sprache, indem es über eine Kombination einer erkenntnistheoretischen und ontologischen Analyse eine Präzisierung des Objektbereiches erarbeitet.
Publikationstyp: Habilitation
Sparte: Universitätsverlag
Sprache: Deutsch