Im „europäischen Krisenjahrhundert“ zwischen dem frühen 14. und dem 15. Jh. gerieten in zeitgenössischer Wahrnehmung auch alltägliche Lebensbereiche aus dem Gleichgewicht. Seit dem 13. Jh. verstärkt in Lateineuropa aufgekommene Bedürfnisse, sich mit Lebenssinn und Ewigkeitshoffnung auseinanderzusetzen, verstärkten sich. Gemessen an dem Maß, in dem vielfach volkssprachige prophetische und eschatologische Texte (DEM spätmittelalterlichen Medium der Gegenwartsbewältigung und Zukunftsplanung) zu den bis dahin lateinischen hinzutraten, ergriff dies viel breitere soziale Schichten, nicht zuletzt städtische Kreise. Aus Flandern, einem der wichtigsten städtischen Milieus der Zeit, stammen die Autoren der Texte, die Ulrike Wuttke in diesem bedeutenden Beitrag zu spätmittelalterlicher und frühreformatorischer Frömmigkeit und gesellschaftspolitischem Nachdenken von allen Seiten ebenso akribisch wie im Blick auf große Zusammenhänge erforscht hat. (Felicitas Schmieder, FernUniversität in Hagen) Ausgezeichnet mit dem Mgr. Charles De Clerqprijs 2013 für Flämische Religionsgeschichte der Koninklijke Vlaamse Academie van België voor Wetenschappen en Kunsten (Königliche Flämische Akademie Belgiens für Wissenschaften und Künste).
volkskunde - tijdschrift over de cultuur van het dagelijks leven; 118 Jhg., 2017 Heft 1, S. 118-120
Germanistik, 58 (2017), Hefte 1-2, 1525
The Medieval Low Countries, 4 (2017)
Publikationstyp: Hochschulschrift
Sparte: Universitätsverlag
Sprache: Deutsch