Schulischer Geschichtsunterricht und seine Bildungsmedien sind wichtige Orte der (Re-)Produktion des Nationalen und gleichzeitig Orte der Aushandlung um Pluralisierung und Differenzgerechtigkeit. Dieses Buch erforscht, wie Schulbuchautor:innen, Redakteur:innen, Herausgeber:innen und Produzent:innen von digitalen Bildungsmedien für den Geschichtsunterricht das Nationale und das Plurale konstruieren und welche Implikationen damit einhergehen. Dafür verbindet es Nationalismusforschung, interkulturelle Erziehungswissenschaft, Bildungsmedienforschung und Geschichtsdidaktik. Auf Grundlage einer diskursanalytischen Auswertung von Interviews mit Produzent:innen aus deutschen Verlagen hinterfragt die Studie verbreitete Dichotomien wie jene zwischen nationaler Schließung und gesellschaftlicher Pluralisierung. Sie zeigt Überschneidungen zwischen einer dezidierten Befürwortung von Vielfalt und einer Dominanz nationaler Kategorien auf und unterstreicht pädagogisch relevante Spannungsverhältnisse zwischen pluralisierungsfördernden Potenzialen der Geschichtsschulbücher, Zielen der Produzent:innen, Routinen im Verlagsalltag und Interventionsmöglichkeiten, die Grenzen des Schulbuchwissens verschieben.
Publikationstyp: Hochschulschrift
Sparte: Universitätsverlag
Sprache: Deutsch